Von
Ganz besonders haben wir uns kürzlich über die Anfrage eines Industriedesign-Studenten der Uni Wuppertal gefreut. Stefan Hohn hat sich für seine Bachelor-Abschlussarbeit ein Thema gewählt, von dem unsere Baumchirurgen und auch die Umwelt eines Tages profitieren könnten: die Optimierung der Kettensäge!
Doch bei welchem Baumpflegeunternehmen Stefan Hohn für seine Recherchen auch anfragte – die Kollegen verwiesen auf uns. „Denn beim Baumdienst Siebengebirge würde sich bestimmt eine Möglichkeit ergeben, professionelle Baumkletterer bei ihrer Arbeit mit der Säge zu beobachten“, so berichtete uns Stefan Hohn.
Wir danken den Kollegen für die Empfehlung und hatten uns mit dem Design-Studenten gleich für einen der nächsten Tage gemeinsam verabredet. Tief im Westerwald haben zu diesem Termin die Brüder Kevin und Alexander Blackburn und ihr Team die Aufgabe einen Zuckerahornbaum zu pflegen. Dazu zählen die Entfernung von Totholz und ein gezielter Rückschnitt der Krone. „Es ist sehr spannend, die Profis bei ihrer Arbeit und beim Umgang mit der Kettensäge zu beobachten.
Während der Pausen am Boden ergibt sich immer wieder die Gelegenheit, mich über mögliche Verbesserungen der Sägen mit Kevin auszutauschen“ erläutert Stefan Hohn. „Ideal wäre eine möglichst leichte Säge mit möglichst viel Kraft“ wünscht sich Kevin Blackburn. Ein wichtiger Sicherheitsaspekt ist die automatische Motorbremse, die Verletzungen vermeiden soll. Industrie Design-Student Stefan Hohn hat bereits genaue Ideen, wie er die Reaktionszeit dieser Bremse noch optimieren kann.
Bei der Frage, ob eine Kettensäge mit Verbrennungsmotor oder elektrisch betrieben werden sollte, sind die Blackburns und Stefan Hohn einig. „Wenn die Leistung stimmt und die Akkus nicht zu schwer sind, dann gehört der elektrischen Kettensäge die Zukunft!“ Stefan Hohn zeigte sich von der hohen Professionalität der Baumkletterer, der Begeisterung für die Baumpflege und von der englischen Doppelseiltechnik sehr beeindruckt, mit der die Kletterer auch schwierigste Pflegearbeiten im Baum ohne die Unterstützung von Kränen oder Hubwagen schnell und umsichtig ausführen können. „
In Sachen Klettertechnik gibt es beim Baumdienst Siebengebirge ganz sicher nichts zu optimieren!“ lacht Stefan Hohn und beobachtet Kevin Blackburn beim lautlosen Aufstieg in die Krone. Kurz darauf knattert die Motorsäge wieder los. In der Mittagszeit sieht auch Senior-Chef Gary Blackburn kurz vorbei, um sich mit seinen Söhnen abzustimmen und einen Blick auf den Zuckerahornbaum zu werfen.
Mit über 30 Jahren Erfahrung in der Baumpflege hat Gary Blackburn mit bald jedem Motorsägenfabrikat schon gearbeitet. Auch er plädiert für die Elektrosäge. „Die Umweltauflagen haben den Motorsägen immer mehr an Leistung weggenommen. Dennoch ist die Arbeit mit viel Lärm und Abgasen verbunden“ sagt Gary Blackburn. „
Wir würden lieber heute als morgen auf Elektrosägen umstellen und begrüßen es sehr, wenn durch neue Technologien und Ideen die Entwicklung der Akkusägen beschleunigt werden könnte. Vielleicht konnten wir heute im Erfahrungsaustausch mit Stefan Hohn ein wenig zu seiner Abschlussarbeit und der Zukunft der elektrischen Motorsägen beitragen.“
Schreibe einen Kommentar