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Das Drama um den Brexit ist in den Medien weniger präsent als zuvor. Manche Freunde waren überrascht, als ich die Wahl Boris Johnsons mit Erleichterung aufgenommen habe, denn nun würde endlich Klarheit herrschen – dies war meine Hoffnung… Hier sehen Sie noch einmal den Bericht des SWR vom Abend der Wahl aus meinem Wohnzimmer: https://www.swrfernsehen.de/landesschau-rp/Well-done-Boris-Johnson-So-verfolgte-Brite-Gary-die-Wahl-in-Grossbritannien,av-o1182517-100.html
Seit über 30 Jahren lebe und arbeite ich mit meiner Familie und meiner Firma in Deutschland im Siebengebirge und Westerwald. Im vergangenen Jahr habe ich als überzeugter Brite zusätzlich die deutsche Staatsbürgerschaft beantragt. In welche bedauerliche Richtung entwickelt sich Europa, wenn eine doppelte Staatsbürgerschaft notwendig ist, um sich noch „sicher“ zu fühlen?
Außerdem ist den englischen Baumchirurgen, die für den Baumdienst Siebengebirge anreisen und meine Söhne in Spitzenzeiten unterstützen, mit meiner Sonderlösung natürlich nicht geholfen. Seit langer Zeit arbeiten wir erfolgreich und vertrauensvoll über viele Monate im Jahr zusammen.
Manche Freundschaft ist daraus entstanden. Statt für unsere Kunden da zu sein, muss unser Büro Zeit und Energie investieren, um sich mit den Fallstricken außereuropäischer Zoll- und Arbeitsbestimmungen auseinanderzusetzen. Der bürokratische Aufwand ist immens. Die Verunsicherung auf Seiten unserer englischen Mitarbeiter könnte nicht größer sein.
Wer mich kennt, der weiß, dass ich im Grunde stets optimistisch bin. Unmittelbar nach der Wahl habe ich deshalb Boris Johnson angeschrieben und ihn eingeladen, sich bei uns vor Ort ein Bild zu machen von der Situation seiner Landsleute in Deutschland. Bislang hat Boris sich nicht gemeldet.
Auch die Queen hat mit Harry derzeit ihre eigenen Familiensorgen und Mr. Bean macht Ferien. In dieser Situation kann aktuell vielleicht nur noch einer helfen: Robin Hood, bitte übernehmen Sie!
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